WARM WIE DIE KOHLE
PERFORMATIVE INSTALLATION
Deutschland importiert immer mehr Kohle aus Kolumbien. Der Import hat sich ab 2022 mehr als verdoppelt; im Jahr 2023 war Kolumbien das drittgrößte Exportland nach Deutschland. Die kolumbianische Steinkohle kommt aus der Mine “Cerrejón”, die größte Kohlemine Lateinamerikas und die viertgrößte weltweit. Die Mine steht in den Gebieten der indigenen Gemeinden der Wayúus. Aus Wayuus Perspektive ist der Berg ein Lebewesen und der Zugang zu den Bergen nicht nur ein Recht von Menschen, sondern auch von Geistern und Göttern, die dort leben. Was wird da genau abgebaut und nach Deutschland transportiert? Sind diese lateinamerikanischen Götter und Geister jetzt auf deutschem Boden unterwegs? „Warm wie die Kohle“ ist ein Versuch, diese Geister hier in Berlin ins Leben zu rufen.
Termine
6, 7, 8, 9, 10 November PREMIERE
Theater der Dinge
Schaubude Berlin
PRESSE
Eine Tonne Kohle hat das KMZ Kollektiv in der Garage aufgetürmt. Im musikalisch begleiteten Spiel mit der Kohle und ihren Schatten teilen die Spieler:innen Anekdoten, Reflexionen, Miniaturen: Seit dem Krieg in der Ukraine importiert Deutschland so viel Steinkohle aus Kolumbien wie noch nie. Wenn die indigenen Bevölkerungen Kolumbiens die Berge als beseelt und von Geistern bewohnt begreifen, importieren wir dann mit der Kohle auch diese Geister nach Deutschland?
Oder ganz anders gelagert: Beim Wandern in den Bergen hinterlassen Gehende oft kleine Markierungen und Wegmännchen für einander, um wichtige Informationen zu teilen oder einfach nur einen Gruß zu senden. Menschen, die sich nie getroffen haben und nie treffen werden, kommunizieren über Steine – KMZ nennt das die „kollektive Kreation eines Weges“ und vielleicht gibt es kein schöneres Bild für diesen gemeinsam bestrittenen Theaterabend.
SCHAUBUDE BLOG
TEAM
Von und mit: KMZ / Laia RiCa, Antonio Cerezo, Yahima Piedra, Daniela del Pomar
Fotodokumentation: Schaubude Berlin